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SCHATTENDASEIN LYRICS

Trauerwald

"Trauerwald" (2003)

1. Die stillen Herrscher des Moores
2. Sofern wir sind
3. Von grambestirnter Frühlingswut
4. Wider meines Willens
5. Der gescholt´ne Vasall
6. Die Schergen aus dem Unterholz







1. Die stillen Herrscher des Moores

Längst verdorrte Kinderaugen
Starren mit erzürnten Blicken
Aus den Särgen ihrer Hoffnung
In die düstre Nacht hinaus
Trotzend den seichten Schleiern
Und dem dornenbehangenem Gestrüpp
Welches garstig die bedrückende Luft zerreißt
Und die feuchten Nebel gierig zerfetzt
Entgeht keine noch so ungewollte Regung
Den stillen Herrschern des Moores
Weder menschlich Wesen
Noch bitterer Gedanke
Setzte jemals Fuß auf das grüne Moos
Dieses morgentau-verzierten Hains
Der geboren in Unschuld
Schon seit vielen Jahren verdorben
Und durch lechzende Fäulnis befallen
Von allem Guten gereinigt wurde




2. Sofern wir sind

Sofern welke Monde fahl auf uns scheinen
Ein Irrlicht im Einklang zur Gewissheit steht
Sofern böse Träume schal um uns weinen
Und ein Christ das Zeichen des Glaubens verdreht

Sofern die Sterne nicht am Himmel stehen
Die Ebbe der Flut ihre Rückkehr verweigert
Sofern des Tages Licht niemals wird gesehen
Und sich die Nacht in Unendlichkeit steigert

Sofern uns der Schmerz am Leben erhält
Die Seele unaufhaltsam dem Ende entrinnt
Sofern nur ein Herz unsrer Gunst verfällt
Und die Zeit zu ermüden beginnt

Sofern falscher Glaube bestrebt ist nach Sünde
Ein hungerndes Tier auf die Beute verzichtet
Sofern ein seniler Prophet es verstünde
Und von dem Ende der Tage berichtet

Sofern wir sind
Sofern wir leben
Bleiben wir blind
Wird uns keiner vergeben...




3. Von grambestirnter Frühlingswut

Ein unberührter Bach, sanft, weich und leise
Trägt gefallene Blätter in gefährlicher Not
Auf seine eigensbestimmte triumphierende Weise
Vorbei an einem gekentertem Boot
Durch die unheilvollen Kanten einer felsigen Schneise
Vom Blute der Toten gefärbt in tiefstem Rot
Schickt die stummen Begleiter auf die ungewollte Reise
Hinein in ihren erlösenden Tot

Wir, die wir unrein
Wir sind wie der Bach
Entspringen altem Gestein
Sind erschaffen aus Schmach
Führen der Menschen leere Hüllen
Werden sie alle in Wissen ertränken
Um die Reihen unsrer Gefährten zu füllen
Und der Welt neue Bäche zu schenken

Wir, die wir ungnädig
Wir sind wie die Blätter
Fallen fast stetig
Auserkoren als Retter
Überkommen schwache Wesensmassen
Die ihre Kinder in Hochmut ausbrüten
Um die Heuchler und Falschen zu fassen
Und in Unmut und Rache zu wüten




4. Wider meines Willens

Erhellt vom dunklen Lichte
Wird ein Reigen später Wut
Des Klagens wehe Stunde
Berauben ihrer Glut

Getaucht in schatt´ge Farben
Ein demaskiertes Leid
Auf Kampfe´s Erde schleichend
Zur Missetat bereit

Aus dem Schoß der Furcht vertrieben
Werden meiner Träume Wesen
Entbehren purer Fäule Gift
Des wahren Gottes Schrift verlesen

Wider meines Willens
Sollst du kläglich heut versagen
Wider meines Willens
Sollst du Pein und Schmerz ertragen

Befleckte Jugend
Nie mehr wirst du sein
Wirst keine Früchte tragen
Keine Trauben für den Wein

Desillusionierte Worte
Berauschen meinen Geist
Verheißen Tod und Stille
Sind von tiefsten Orten her gereist

Verließe einst´ger Sorgen
Entsperren ihre Gitter
Entlassen ihre Wut
Und küren mich zum Ritter

Wider meines Willens
Werd ich heute sterben
Wider meines Willens
Werd ich die Welt beerben




5. Der gescholt´ne Vasall

Wehe, wenn mir mein Augenlicht geraubt
Die Wunder des Sehens mir für immer verborgen bleiben
So werde ich gezwungen sein im Dunkel zu taumeln
Wie ein Tölpel hilflos im Versagen seiner Sinne

Wehe, wenn meine Stimme versagt
Ich meine Feinde auf nie mehr verspotte
Kein böser Gedanke meinen Lippen entweicht
Kein einz´ges Wort Blasphemie verkündet

Wehe, wenn mein Gehör mich verlässt
Kein lieblicher Ton heran an mein Ohr dringt
So wird weder Lobgesang noch schamlose Rüge
Meinen untrüben Geist bekümmern noch sorgen

Wehe Dir, der du kreuzt meine Wege
Auf immer sollst du wandern in Buße
Wende dein Angesicht ab meiner Gestalt
Und verbreite die Nachricht vom gescholt´nem Vasall




6. Die Schergen aus dem Unterholz

Knarrig biegen Äste laut
Brechen, bersten, schnellen
Geduldig wird roh Fleisch zerkaut
Von schmatzenden Gesellen

Zögernd nur, ein Busch gibt preis
Zwei grambestirnte Schatten
Kniend, auf ihr Selbstgeheiß
Wie unersättlich` Ratten

Wispernd unter langen Haaren
Dort ein reglos Weibsbild stöhnt
Wo sich frische Maden paaren
Und die Nacht den Tag verhöhnt

Wie ein Stückchen Fleisch, so nackt
Mit Haut so weis und zart
Wird sie mit grober Hand gepackt
Hinfort vom üblen Ort gekarrt

Denn ward es nicht die Schuld der Schergen
Das ein harmlos` Mädchen im Unterholz ruht
So gelang es dem Täter fast zu verbergen
Was ein gemeiner Bürger des Nachts alles tut

Und fast schon wurden die Schergen verurteilt
Für ein Übel, welch der Vater der eig´nen Tochter getan
Doch wird der Wald nicht untätig sein
Der Verbrecher ein schlimmes Schicksal erfahr´n
Werden Diener mit stumpfen Keulen richten
Dem Leid einen passenden Schuldner zuweisen
Ihn hängen an ergrauten Fichten
Und am Ende dann doch das Weibsbild verspeisen ?

 


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