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DORNENREICH LYRICS

Nicht Um Zu Sterben

"Nicht Um Zu Sterben" (1997)

1. Hasses Freigang
2. In Die Nacht
3. Verlorenes Gefunden, Gefundenes Empfunden
4. Schlaflos Träumend
5. Im Flatternden Schleier Der Vergänglichkeit
6. Und Wie Ein Kind In Deiner Hand
7. Durch Die Schluchten Der Kälte
8. Hofesfest







1. Hasses Freigang

"Mein Wesen sei Haß auf diesen Wegen
und ist mein Ziel auch weit entlegen
der Haß treibe mich ihm entgegen"
Wer durch meine Augen in mich gafft
wird meinen "Wahn lenkt diesen Mann"
und ich werde klagen bitterlich
"Schuld ist der Haß,
der sich meines Rachewillen wohl entsann,
und mich für sich in Verzweiflung gewann."
Doch Unmut schlich mir in den Nacken,
und kaum war der Tag verstrichen,
war aller Mut aus mir entwichen.
Von da an war ich ausgesetzt dem Haß
und seinem Siegeswillen, der kommt und bleibt für höchste Zeit,
für Todschlag und mehr bereit.
Was folgte wage ich nicht zu berichten
unsäglich verzweifelte, blutige blinde Geschichten.
Bis heute warte ich auf das Ende,
ich fürcht' es wird noch dauern lang,
und wage kaum daran zu glauben -
ein End' von Hasses freiem Gang.




2. In Die Nacht

Vom Tag entfernt,
wo Mögliches Gewissheit lernt,
hinein in das,
was Stille schürt,
niemanden zum Selben führt,
Erfüllung bringt dem sie gebührt.
"Entfesselt sei, was Licht gebunden
alles Leid sei nun verwunden.
Und waren es gestern noch wenige Stunden,
in welchen ich zu Glück gekommen,
so sei dem Tag an diesem Morgen
sein grelles Gewand auf ewig genommen.
Zu Nachte trete, was Grelles verborgen
Es erscheine der Mond und verbanne Tages Sorgen."
In die Nacht fällt dein Schein, in die Nacht führt dein Weg
In die Nacht rückt mein Sein, in die Nacht führt mein Weg
In die Nacht schwebt dein Glanz
In die Nacht führt dein Weg
In deine Pracht rückt mein Sein
In deine Pracht führt mein Weg




3. Verlorenes Gefunden, Gefundenes Empfunden




4. Schlaflos Träumend

Die Quelle meiner Existenz ist das Tor zu deinen Träumen.
Träume bedeuten Unsterblichkeit.
Für die Menschen nur unbedeutende Bilder, die in ihren Köpfen entstehen,
für mich jedoch die Essenz des Lebens.
Dunkelheit-Nebel-tänzelnde Schatten
Schreie-nicht Singen-Schreie gleich Stimmen
Bäume-Geäst-einst verlorene Nähe
Hörst du-siehst du-Schmeckst du die Krähe
Wandernd durch die bewegte Stille, geschäftiges Treiben in kleinster Rille
Eins werdend mit dem Wasser des Teichs,
das meine Hülle umgiebt, wie flüssige Liebe
Längst vergessen leb' ich hier inmitten von Moos und Tau.
Manch Geschöpf kreuzt meinen Weg, und dieser Weg treibt
mich weit, weit in den Nebelschleier, den Lichterfall
Durch mein Herz erblick' ich die Erfüllung meiner Sehnsucht
So vollkommen wie sich nur ein Traum erweisen kann.
Doch graut mir nicht vor des Morgens Licht,
denn ein Erwachen birgt mein Zustand nicht.




5. Im Flatternden Schleier Der Vergänglichkeit

Vergänglichkeit, man wird ihrer gewahr, meist zu spät
Wandle Stunde um Stunde im Taumel namens Leben
Eingewebt zwischen Gegenwart und Zukunft

Marsch
Nicht Erinnerung
Worte
Nicht Gedanken

Wisse nur den Teller genannt Morgendämmerung
Wie den Rand erkannt als Sonnenuntergang.
Grenzenlos allein die Grenzen,
Los akzeptiert, ersehnt umschlungen.
Bestatten-Gestatten
Vernehmbar ist es, weit geflossen, Vergänglichkeit hat mannig Sprossen.
Wo diese sind denkt der Mensch an Ziel, er will alles und davon viel.
In jungen Jahren lässt er Sprosse um Sprosse hinter sich
noch ist ihm die Zeit nicht hinderlich. Doch die Zeit ist ewig-
rhythmisch-rein
der Mensch hingegen weichend klein. Die Jugend schwindet, die Sprossen
bleiben
und die Zeit beschließt den Reigen.
Keine Sprosse wird mehr erklommen
die Zeit hat dem Mensch die Kraft genommen.
Laufend lässt sie Erinnerungen verblassen
In die Obhut des Todes bist Du nun entlassen.




6. Und Wie Ein Kind In Deiner Hand

Wenn der Tag traurig in die Dunkelheit flieht
und ein Klagelied erklingt, von den Winden der Sehnsucht, den Tränen des
Lichts
Wenn Stille plötzlich des Waldes Dämmer-Geist ergreift
und das Meer sich peitschend vor deinem Namen verneigt

Wenn Schatten verschmelzen ein endloses Meer
aus flammenden Sternen, verborgenen Perlen
das weise Gesicht vollendet die Pracht
das Leben in Ehrfurcht, erstarrt vor der Nacht

Des Nächtens Antlitz ich erlegen
wie ein Kind in Deiner Hand
beschütz mich durch "den Schild" des Nebels
zeig mir Wege unbekannt

So folge mir wenn "Schmerz" dich quält, enthülle deine Schwingen - sonst ist
es zu spät,
verloren in einer Welt wo Zeit vergeht. Zusammen wir erstreben den
einsamsten Pfad
im zarten Schein des Silberlichts, der nur im Traum schien greifbar nah...

Eine Reise ins Ungewisse, doch der "Schmerz" scheint zu verzagen
als wir durchbrechen den Schleier dichter Schwaden
mit jedem Schlag stärker der Verlust meiner Narben
und aus weiter Ferne erreicht mich eine Melodie-
(die mich tröstet wie noch nie, mich willenlos in ihren Banne zieht
-das Paradies!

und wie ein Kind in Deiner...)




7. Durch Die Schluchten Der Kälte

Ein unterhalb von Schmerz
Entsetzen tief im Herz
In Dunkelheit hier unten
weg von der Welt der Bunten.

Kein Entkommen in Sicht
nicht hier - nicht dort
Von Kälte genossen
ein grausamer Ort.

Über mir die Todesboten
Sie wünschen mich zu letzter Ruh'
Schnäbel nie geschlossen
Ihr Verlangen betört mich immerzu.

"Was zu tun dir bleibt ist zu vermissen
du bist allem und dem Glück entrissen
Deine Zukunft, Narr, ist längst vergangen
denn in den Schluchten der Kälte bist Du gefangen."

Anders mein Wille, er gibt nicht nach
Er bewahrt mich vor des Todes Schmach.
Vermag dem Leben nicht zu entsagen
Ist bedingungsloser Hoffnungsträger
will immer nur wagen wagen
und weiß Antwort auf des Zweifels Fragen.




8. Hofesfest

 


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